Newsletter-Archiv
Psychotherapie für Menschen mit Psychosen im Richtlinienverfahren nun möglich —> Erster Newsletter des DDPP
Begrüßung
Sehr geehrte DDPP-Mitglieder, sehr geehrte Interessierte, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wir freuen uns, Ihnen in unserem ersten DDPP-Newsletter gleich eine längst überfällige, aber dafür wirklich entscheidende Neuigkeit mitteilen zu können: Nach der aktuellen Änderung der Psychotherapierichtlinien ist nun ab sofort die Psychotherapie von Menschen mit psychotischen Erkrankungen möglich. Was längst dem Forschungsstand entspricht, war bislang wegen der Richtlinien für ambulante Psychotherapie, die nur Folge-, Residual- und Begleitsymptomatik einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis als Indikation zuließen, nicht möglich. Was das für TherapeutInnen und Betroffene und auch für die Antragsstellung bedeutet, finden Sie unter „Aktuelle Nachrichten“.
Ab sofort werden wir Sie regelmäßig, voraussichtlich etwa drei- bis viermal jährlich, mit unserem Newsletter über Neuigkeiten im Feld der Psychosenpsychotherapie informieren. Dazu erhalten Sie Termine und Informationen über die aktuellen Projekte des DDPP. Wenn sich Ihre Kontaktdaten geändert haben oder Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten wollen, informieren Sie uns bitte mit einer Mail an newsletter@ddpp.eu.
Gibt es Themen, die wir in diesem Newsletter aufgreifen sollten? Haben Sie Ideen, Vorschläge, Anregungen? Bitte lassen Sie uns das einfach wissen – wir freuen uns über einen Austausch mit Ihnen.
Ihre
Prof. Dr. Dorothea von Haebler
für den DDPP-Vorstand
Was gibt es Neues?
Aktuelle Nachrichten
Höchst relevante Änderungen der Psychotherapie-Richtlinien: Psychosen (Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und bipolare Erkrankungen) endlich Indikation für Richtlinienpsychotherapie
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): In der Sitzung am 16. Oktober 2014 hat das G-BA Plenum einstimmig beschlossen, die Indikationsbereiche für ambulante Psychotherapie um die Diagnosen Schizophrenie, schizotype oder wahnhafte Störungen sowie bipolare affektive Störung zu erweitern. Zuvor war ambulante Psychotherapie nur zur Behandlung von psychischen Begleit-, Folge- oder Residualsymptomen dieser Erkrankungen zugelassen. Betroffene haben somit jetzt einen leichteren und eindeutigen Zugang zu einer psychotherapeutischen Behandlung, Psychotherapieanträge können nun hauch offiziell für die Psychotherapie von Psychosen gestellt werden. Damit wird ein breiterer Einsatz von Psychotherapie bei Menschen mit psychotischen Erkrankungen möglich - das Ziel ist nicht nur eine statistische, sondern auch eine tatsächliche Zunahme von Psychotherapien für Menschen mit Psychosen.
Mit dieser Änderung passt der Gemeinsame Bundesausschuss die Psychotherapierichtlinien nun endlich dem Stand der Wissenschaft an. DDPP und BPtK hatten bereits im Mai 2012 auf den dringend notwendigen Aktualisierungsbedarf hingewiesen.
Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
Vorerst kein DMP zu Schizophrenie
Ein Disease-Management-Programm für die Behandlung von Schizophrenie wird es vorerst nicht geben. Dies hat der G-BA im August 2014 beschlossen. Mehr dazu hier.
Behandlungsleitlinien (S3 Leitlinien „Schizophrenie“)
Der DDPP setzt sich auf vielfältige Weise für eine selbstverständlichere Einbeziehung von Psychotherapie in die Behandlung psychotischer Krankheiten ein. Dazu gehört auch die Mitarbeit an der Erstellung und Überarbeitung von Behandlungsleitlinien, den S3 Leitlinien „Schizophrenie“. Mehr dazu hier.
Termine
Teilnahme trotz Anmeldeschluss weiterhin möglich: DDPP und der Paritätische laden ein zumBerliner überregionalen Symposium für Psychosenpsychotherapie. Diesmal mit dem Versuch eines Brückenschlages zwischen den PsychotherapeutInnen und den TherapeutInnen und BegleiterInnen des Betreuungssektors.
Programm, Anmeldungsmöglichkeit und weitere Informationen finden Sie hier.
Weitere Termine:
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01.12.2014: Informationsabend zum weiterbildenden, berufsbegleitenden Master (MA) für Integrierte Versorgung psychotisch erkrankter Menschen an der IPU. Mehr dazu hier.
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18.03.2015 - 22.03.2015: Internationaler Kongress zu Psychosenpsychotherapie: From DNA to Neighborhood: Relationship and Experience in Psychosis - An International Dialogue.Der 19. ISPS-Weltkongress in New York. Mehr dazu hier.
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zum Vormerken: DDPP-Frühjahrskongress vom 08.05.2015 - 10.05.2015. Thema: Trauma und Psychose. Mehr Informationen finden Sie in Kürze hier.
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Auf diesem Kongress werden neben dem Kongressprogramm wieder die Arbeitsgruppen tagen, zu welchen Sie herzlich eingeladen sind, und es wird eine Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des DDPP-Vorstands geben.
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Weitere Veranstaltungen des DDPP und der Mitgliedsorganisationen finden Sie laufend auch hier. Diese können Sie gerne ergänzen: Empfehlen Sie uns und den KollegInnen Veranstaltungen zur Psychosenpsychotherapie.
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Aktuelle Angebote zu Fort- und Weiterbildungen in Psychosenpsychotherapie finden Sie hier.
Sonstiges
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Eine großzügige Spende für den DDPP ermöglicht uns, unsere Arbeit zu professionalisieren. Wir wollen hiermit insbesondere die politische und Öffentlichkeitsarbeit stärken, um ein größeres Selbstverständnis für eine qualifizierte Psychotherapie für Menschen mit Psychosen zu erreichen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist eine bessere Verankerung des DDPP im gesamtdeutschsprachigen Raum, also auch in der Schweiz und in Österreich, zunächst mit einem Schwerpunkt der o.a. Arbeit auf Ostdeutschland: Dort ist der DDPP bislang kaum vertreten, psychotherapeutische Behandlungsangebote sind dort für PsychosepatientInnen noch wesentlich weniger verfügbar als andernorts. Dies will der DDPP mittelfristig ändern. Den SpenderInnen sei an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen gedankt.
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Personalia:
Liebe DDPP-Mitglieder, ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen: mein Name ist Kerstin Dittrich. Ich werde den DDPP für einige Zeit bei der politischen und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Als Psychologin mit beruflicher Erfahrung in der Gesundheitspolitik will ich in den kommenden Monaten dazu beitragen, die Ziele des DDPP umzusetzen. Gemeinsam mit dem DDPP-Vorstand habe ich dazu einige Ideen entwickelt. Ich möchte aber auch Sie als Mitglieder bitten, uns zu unterstützen: haben Sie Ideen, Vorstellungen und Informationen, die für die Arbeit des DDPP wichtig sein könnte? Kennen Sie gute Behandlungsprojekte oder Fortbildungsangebote bei sich vor Ort, die für den DDPP interessant sein könnten? Was wünschen Sie sich vom DDPP? Kontaktieren Sie mich gerne unter kerstin.dittrich@ddpp.eu. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.
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Verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. Dorothea von Haebler.
